Der Furchtsame

Altwiener Komödie von Philipp Hafner

 

Inszenierung Johannes C. Hoflehner
Bühne Johannes C. Hoflehner und Thomas Nichtenberger
Kostüme Maria Bittner
Regieassistenz Michaela Konrad
Technische Assistenz Reinhard Kralik

Mit Stephan Paryla-RakyPeter Austin-BrentnallRRemi BrandnerConny BoesKlaus HaberlWinfried RadlBruno ReichertRainer Stelzig und Lydia Veigl

Das Lustspiel "Der Furchtsame" ist der ausgereifteste Text Philipp Hafners (1735-1764), der als der Vater des literarischen Wiener Volksstücks gilt. Er war der erste, der im Zuge der aufklärerischen Tendenzen die Wiener Stehgreif-Komödie literarisiert und mit moderneren Stilelementen versehen hat. Seine letzte Komödie "Der Furchtsame" wird als die erste Charakterkomödie nach Molière im deutschsprachigen Raum angesehen. Mit dieser Inszenierung setzt das Theater Forum Schwechat die begonnene Tradition fort, unbekannte oder selten gespielte Klassiker bzw. Stücke wieder auf die Bühne zu stellen und ihnen so zu einer angemessenen Wirkung zu verhelfen.

Herr von Hasenkopf (Stephan Paryla-Raky) befindet sich in ständiger abergläubischer Furcht vor Geistern, insbesondere der "Trud" und der Klage, die ihn jede Nacht aufs Neue heimsuchen sollen. Mit seiner Gespensterfurcht terrorisiert er seine Hausangehörigen, vor allem seine Tochter Henriette (Conny Boes), in die der Hauptmann Valere (Winfried Radl) unsterblich verliebt ist. Hasenkopf möchte aber seine Tochter mit dem etwas skurrilen Gelehrten Heinzenfeld (RRemi Brandner) verheiraten. Valere heckt nun den Plan aus, Henriette zu entführen und dabei Hasenkopfs Angst vor Gespenstern aller Art auszunutzen. Valeres Diener Hanswurst (Klaus Haberl), der in Henriettens Dienerin Lisette (Lydia Veigl) verliebt ist, unterstützt seinen Herrn dabei nicht ganz uneigennützig und glossiert wortreich das exaltiert empfindsame Vokabular seines Herrn. Doch der Plan der vermeintlichen Geister wird nicht nur von einem intriganten Friseur und dem schwerhörigen Hausmeister (Bruno Reichert) durchkreuzt. Valeres Vater versucht die Verbindung mit aller Macht zu verhindern, denn er weiß über ein altes Familiengeheimnis ...

Aus der Kritik von Jopie den Dulk (NÖN):
"Mit einer außerordentlichen Personenführung hat Hoflehner jeder Figur ein unverwechselbares Eigenleben gegeben, das von den Darstellern konsequent gelebt und auch sprachlich bis zum letzten I-Tupferl durchgehalten wurde. Ein solches Stück, beinahe so belassen, wie gewachsen, heute in dieser Brillanz zu erspielen, das ist wahrlich meisterhaft und somit nicht alltäglich. Hier wurde ein außergewöhnlich homogenes Ganzes auf die Bühne gestellt, das zu zerpflücken Frevel wäre. ...
Hier hat ein durchwegs hervorragendes Ensemble großartige Arbeit geleistet und damit dem Publikum ein dankenswertes, ausnahmslos vergnügliches Theatererlebnis beschert, das vom zweckmäßigen, aber auch ansprechenden Bühnenbild (Johannes C. Hoflehner, Thomas Nichtenberger) und von den zauberhaften Kostümen (Maria Bittner) noch unterstützt wurde."

Premiere Saison 2011/12